19. Mai 2021
Das Difu hat untersucht, wie das Wohnen im Umland von Großstädten die städtischen Wohnungsmärkte entlasten kann.
Seit Jahren steigt der Druck auf die städtischen Wohnungsmärkte vor allem durch Zuzug in die Städte. Neben dem Neubau und der Verdichtung in den Kernstädten kann auch der Wohnungsbau im Umland zur Entspannung der Situation beitragen. Damit dieser Stadt-Umland-Ausgleich fair gelingen kann, müssen Chancen und Hindernisse frühzeitig erkannt werden.
Um die Entlastung der Städte durch Wohnungsbau im Umland nachhaltig zu gestalten, muss die Stadtregion als Ganzes profitieren. Ziel des Entlastungswohnungsbaus sind weniger Ein- und Zweifamilienhäuser, die im Rahmen traditioneller Suburbanisierungsprozesse gebaut werden. Stattdessen sollte der Wohnungsneubau dazu beitragen, lebendige Quartiere zu schaffen und so auch Vorteile für die bereits ansässige Bevölkerung zu erbringen.
Neubau im Umland ist vor allem dann wohnungspolitisch und städtebaulich sinnvoll, wenn bei der Planung auch die Infrastrukturen der öffentlichen Daseinsvorsorge berücksichtigt werden: Schulen, soziale Einrichtungen, Kulturangebote. Außerdem gilt es, eine Zunahme des motorisierten Individualverkehrs durch das Pendeln zu vermeiden. Die oft bereits ausgelasteten städtischen Verkehrsnetze sollten stattdessen durch den Ausbau des öffentlichen Verkehrs und anderer umweltverträglicher Verkehrsformen entlastet werden.
Die im Auftrag des Verbändebündnis Wohnungsbau erstellte Studie bezieht die Auswirkungen auf Infrastrukturen mit ein und berücksichtigt mögliche Folgen der Coronapandemie.